Prostata: Diagnose Prostatakrebs - Das Prostatakarzinom steht an 1. Stelle aller Tumorerkrankungen beim Mann und ist bei rechtzeitiger Diagnosestellung definitiv heilbar


Epidemiologie des Prostatakarzinoms

Im Jahr 2013 erkrankten in Deutschland knapp 60.000 Männer an Prostatakrebs, etwa 13.400 verstarben daran. Damit ist das Prostatakarzinom die häufigste bösartige Tumor-Erkrankung beim Mann. Erfreulicherweise liegt das Prostatakarzinom bei den relativen 5-Jahres-Überlebenschancen* direkt nach den Hodentumoren an zweiter Stelle und erreicht Werte über 90 Prozent. Dennoch ist der Prostatakrebs die dritthäufigste Krebs-Todesursache bei Männern in Deutschland.

Betrachtet man das Lebenszeitrisiko eines Mannes die Diagnose Prostatakrebs gestellt zu bekommen, so liegt dieser Wert bei 12.8%, während das Lebenszeitrisiko eines Mannes am Prostatakarzinom zu versterben bei deutlich geringeren 3.3% liegt.

Im Jahr 2013 hatten 614.319 GKV-versicherte Männer in Deutschland mit der Diagnose Prostatakrebs (Diagnose durch Prostatabiopsie gesichert) ambulante, vertragsärztliche Leistungen in Anspruch genommen. Der PSA-Wert ist der wichtigste Tumormarker beim Prostatakarzinom. Die Prostatabiopsie die einzige Möglichkeit die Diagnose Prostatakrebs zu sichern.

*Die relativen 5-Jahres-Überlebensraten beschreiben, wie viele Menschen mit einer Krebserkrankung im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung nach fünf Jahren noch leben


Altersverteilung beim Prostatakrebs (Quelle: Robert-Koch-Institut)

Altersverteilung Prostatakrebs


Früherkennung beim Prostatakrebs durch PSA Wert

Die Früherkennung beim Prostatakarzinom steht auf drei elementaren Säulen. Die Tastuntersuchung über den Darm (DRU) ist dabei die einzige Untersuchung, die von den gesetzlichen Krankenkassen erstattet wird, obwohl der Nutzen dieser Untersuchung zur reinen Früherkennung fragwürdig ist. In einer groß angelegten europäischen Studie (ERSPC-Studie/ Rotterdam-Arm) konnte zwar ein positiver Vorhersagewert der DRU von mehr als 80% dokumentiert werden, jedoch erst ab PSA Werten jenseits der 10 ng/ml. Bei PSA-Werten von 10-20 ng/ml spricht man nicht mehr vom low-risk Karzinom, sondern bereits vom sog. intermediate-risk evtl. auch high-risk Tumor und damit von ungünstigeren Heilungschancen. Daher muss zur Früherkennung beim Prostatakrebs, wenn die Lebenserwartung mehr als 10 Jahre beträgt, der PSA-Wert dringend empfohlen werden. Die Kosten für den PSA Wert belaufen sich auf 25-35 Euro und der ergänzende Ultraschall der Prostata über den Enddarm (sog. TRUS) inkl. einer Duplex-Sonographie und ggf. Sonoelastographie (weniger verbreitet) auf ca. 40-120 Euro.

Auffälligkeiten in einer der drei Untersuchungsarten (z.B. PSA Wert zu hoch) oder in Kombination muss eine feingewebliche Untersuchung (Histologische Untersuchung) durch den Pathologen nach sich ziehen. Material hierfür erhält der Pathologe durch die sog. Prostatabiopsie (auch: Prostatastanzbiopsie oder Biopsie der Prostata). Dieser medizinische Ausdruck steht für die Probenentnahme aus der Prostata mit einer Spezialnadel.


Diagnose Prostatakrebs - bildgebende Verfahren (z. B.  MRT Prostata) und PSA Wert

Bildgebende Verfahren wie das multiparametrische MRT (mpMRT), das PET/MRT, das PET/CT und der transrektale Ultraschall (TRUS) können nur lediglich den Verdacht auf das Vorliegen eines Prostatakarzinoms äußern, wie ein erhöhter PSA-Wert oder ein auffälliger Tastbefund.

Die Diagnose Prostatakarzinom kann ausschließlich durch die Prostatabiopsie bzw. Biopsie der Prostata gestellt werden.


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